Immobilie gesucht? Warum emotionale Faktoren den Ausschlag geben!

Beim Kauf einer Immobilie kommt es nicht nur auf die Quadratmeterzahl, das Alter oder die Lage an. Sehr oft spielen auch Emotionen eine wichtige Rolle. Viele Häuser werden nicht gekauft, weil es die vernünftigste Entscheidung ist, sondern weil es nebenan einen schönen Park gibt oder weil die Raumaufteilung so ist, wie in dem Haus, in dem man als Kind gewohnt hat, weiß Roman Grüssmer, ein erfahrener Experte auf dem Gebiet des Bauingenieurwesens, der Immobilienvermittlung und der nachhaltigen Bauweise.

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Bildquelle: Technologie-Medien

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Der Kauf einer Immobilie und das Streben nach Sicherheit

Es gibt mehrere psychologische Aspekte, die den Erwerb von Wohneigentum positiv beeinflussen. An erster Stelle steht das Streben nach Sicherheit. Die eigene Wohnung ist ein privater Lebensbereich, und wer sich dort nicht sicher fühlt, wird das Haus oder die Wohnung nicht lange besitzen. Der Wunsch nach Sicherheit ist ein Gefühl, das weit in die Vergangenheit zurückreicht. Früher lebten die Menschen in Höhlen. Dort waren sie sicher vor den Gefahren der Außenwelt. Heute wird der Mensch zwar nicht mehr vom Löwenzahntiger oder von herumziehenden Banden bedroht, aber die Umwelt birgt immer noch Gefahren. Ein Blick in die Zeitung genügt, um zu erkennen, dass die Welt alles andere als sicher ist. Das eigene Zuhause ist ein Ort, an dem man sich nach einem anstrengenden Arbeitstag erholen kann.

Zugehörigkeit und Stolz sind für den Immobilienkäufer wichtig

Gefühle wie Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe, zu einem festen Freundeskreis, zu einer netten Nachbarschaft sind von großer Bedeutung. Eine eigene Wohnung erhöht den sozialen Status ebenso wie die Verbundenheit mit einer bestimmten Gruppe von Menschen. Bestimmte Stadtteile vermitteln ein spezifisches Lebensgefühl. Wer denkt nicht positiv an den Münchner Stadtteil Schwabing. Solche Viertel gibt es in jeder Stadt, und dazuzugehören gibt Selbstbewusstsein und Status.

Der erste Eindruck zählt

Wer kennt nicht das Gefühl, wenn man sich auf den ersten Blick in etwas verliebt. Sei es ein Mensch, eine Stadt oder eine Wohnung. Der Interessent braucht keine Argumente mehr zu hören, er weiß, das ist die richtige Wohnung, hier kann und wird er oder sie glücklich werden. Dieses Gefühl kann so überwältigend sein, dass sogar ein höherer Preis für die Wohnung gezahlt wird, als der Interessent eigentlich vorhatte, da der Wunsch nach der geeigneten Immobilie sehr stark ist. Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance, und wenn er stimmt, verblassen meistens die anderen Gesichtspunkte.

Sich der eigenen Motive bewusst werden

Die Gefühle gegenüber einer Immobilie können manchmal genauso stark sein wie gegenüber einem Menschen. Das ist an sich nichts Schlechtes, aber jeder sollte sich seiner eigenen Emotionen bewusst sein und sich nicht allzu stark von ihnen leiten lassen. Es sind nicht nur Emotionen, die Interessenten zum Kauf einer Immobilie bewegen, sondern auch viele andere Faktoren. Der Ehepartner oder die Ehepartnerin hat einen großen Einfluss, vielleicht sind auch Freunde, Bekannte und sogenannte selbsternannte Experten bei der Hausbesichtigung dabei. Alle haben eine bestimmte Meinung und wollen die verschiedenen Parteien zu einer Entscheidung drängen. Wer dazu neigt, sich von seinen eigenen Emotionen überwältigen zu lassen und Entscheidungen zu treffen, die er später bereut, sollte sich nach der Hausbesichtigung noch ein paar Tage Zeit nehmen. Dann verblasst die Erinnerung an das Gesehene und man kann eine Entscheidung treffen, die nicht so stark von Emotionen und anderen Einflüssen überlagert ist.

Rationale und emotionale Motive in Einklang bringen

Emotionen sind etwas Gutes, und wer ein Zuhause gefunden hat, in das er sich verlieben kann, ist zu beneiden. Aber auch hier ist es wie bei der Liebe zu einem Menschen. Wer verliebt ist, übersieht leicht die Fehler des anderen, die später zu Problemen und schließlich zur Scheidung führen. Deshalb ist es ratsam, sich vor der Besichtigung einer Immobilie einige Punkte zu notieren, auf die man unbedingt achten sollte. Dies könnte z.B. der Zustand der Heizung oder die energetische Beschaffenheit des Hauses sein. Solche Dinge werden anfangs gerne übersehen und sind später ein Ärgernis. Dann wird die anfangs geliebte Wohnung schnell unbeliebt und die positiven Effekte verpuffen. Ein unbeteiligter Beobachter kann hier sehr hilfreich sein. Es sollte eine Person sein, die kein Interesse daran hat, ob diese Immobilie gekauft wird oder nicht. Optimal ist es, wenn er eine Ahnung von der Materie hat und emotionslos beraten kann. Dies kann hilfreich sein, um einen Träumer auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen und auf Fakten hinzuweisen, die sonst übersehen würden.

Fazit: Emotionen bei Kaufentscheidungen ernst nehmen

Emotionen spielen bei allen Kaufentscheidungen eine wichtige Rolle, das gilt nicht nur für Immobilien, sondern auch für die Schachtel Pralinen oder das neue Kleid. Bei einer Immobilie sind nur die Ausgaben ungleich höher und eine Fehlentscheidung fatal. Wer zu starken Emotionen neigt, sollte sich dieser bewusst sein und sie ruhig in den Kaufprozess einbeziehen. Irgendwann ist es aber wichtig, einen Schritt zurückzutreten und die Sache nüchtern zu betrachten. Dann kann eine gute Kaufentscheidung getroffen werden und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass man auch nach Jahrzehnten noch Freude an der Immobilie hat.


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2024-04-12
Roman Grüssmer
Frankfurt am Main

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